Wer immer noch glaubt, dass AfD und Pegida lediglich ein Sammelbecken für rechts-konservative Unzufriedene aus der Mitte der Gesellschaft sind und wer die unsäglichen öffentlichen Auftritte und Aussagen des Herrn Höcke von der AfD nicht mit bekommen hat, dem sei der Artikel in der taz vom 30.10.2015 „Die Anheizer: Seit Jahren träumten Rechtsintellektuelle von einer „Volksbewegung“. Mit Pegida sehen sie sich am Ziel. Fast. Jetzt soll der nächste Schritt erfolgen“, empfohlen. Niemand kann sich in einer Mediengesellschaft wie der unseren einmal darauf berufen, er oder sie „habe von nichts gewusst“! Und für alle, die diese Entwicklung mit Besorgnis beobachten, heißt es jetzt: Wehret den Anfängen!“
Als überzeugte Demokratin, Friedensbewegte und Grünen- und „Anstifter“-Sympathisantin spreche ich Herrn Selig-Eder zu seiner eindeutigen Haltung und seiner mutigen Stellungnahme meine Hochachtung aus. Er spricht mir aus dem Herzen mit seiner Äußerung „Wir können Rassisten und Nazis nicht abschaffen. Aber wir müssen um alles in der Welt verhindern, dass sie verunsicherte und verängstigte Bürger auf ihre Seite bekommen“. Wer das wirklich will – so verstehe ich Peter Selig-Eder und stimme dem uneingeschränkt zu – muss es in seinem Alltag und seinem persönlichen Umfeld in (gewaltfreies) Handeln umsetzen. Wie sagte schon Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Und dazu gehört auch und wesentlich, wen und was ich mit meinem Euro unterstütze und wen und was lieber nicht. Im Zweifelsfall gilt auch für mich: „Keinen Fußbreit den Rassisten“! Wer sich freiwillig in den Dunstkreis Menschen verachtenden Gedankenguts – welcher Couleur auch immer – begibt und dies öffentlich kund tut, darf über die zwangsläufig daraus entstehende Verunsicherung und (auch öffentliche) Distanzierung anders denkender Mitmenschen nicht jammern!
Im Übrigen ist mir Herrn Esches Verwunderung darüber, dass Herr Selig-Eder sich bei den „Anstiftern“ engagiert, völlig unbegreiflich. Sind doch bei den „Anstiftern“ alle – mit der ausdrücklichen Einschränkung „für Gewalt, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit gibt’s bei uns keinen Platz“ – willkommen, „die laut werden, tolerant bleiben, Zivilcourage und Eigensinn haben und sich einmischen“! Genau das ist, hat und tut Peter Selig-Eder!